Mittwoch, 2. Februar 2011

Einer ist immer schuld.

Die Woche reicht mir heute schon. Und es ist grad mal Mittwoch… ;o)
Der Montag fing "gut" an. Meine Kollegin kam mit schmerzverzerrtem Gesicht
und gekrümmt ins Büro.
Magen-Darm-Infekt. Arzt. Krank. Die ganze Woche.
Gestern ein 11 Stunden Tag im Büro.
Die Große liegt im Krankenhaus. Keiner weiß, was sie hat.
Heute der letzte Arbeitstag vorm Urlaub. Kundenansturm. Die Chefin da.
Tausend Sachen auf einmal.
Und dann das noch, worüber ich gleich erzähle.
SCHNIEF.

Also. Einer ist immer schuld.
Bei uns bin ich das meist. OK, die Situation ist ja dafür prädestiniert. Papa, Kind, „Stiefmami“ (das bin ich).
Meist ist es ja für mich doch recht leicht, mich da zu behaupten und durchzusetzen.
Aber das heute muss ich euch erzählen. Weil mich das ganz schön erschreckt hat.
 Und ich mich frage, WARUM tut sie sowas?

Vicky hat einen Schlüssel, den sie natürlich hat, damit sie nach der Schule zu Hause reinkommt.
Vicky ist schusselig. Mit allem. Nicht nur mit Schlüsseln. Aber das ist ja ein anderes Thema!

Heute bekomme ich von meinem lieben Mann einen Anruf im Büro.
Wieso ich bitteschön Vicky sage,
sie soll ihren Schlüssel zu Hause lassen und sie nun vor verschlossener Tür steht.
Und er war RICHTIG sauer,
weil sie ihn auch noch aus einer Beratung rausgebimmelt hat.
Und sauer auf MICH. Weil ich war ja SCHULD!
?
?
?
Ich hatte im Büro keine ruhige Minute mehr. Hatte aber noch soooo viel zu tun….
Wie das so ist am letzten Arbeitstag vor dem Urlaub….
Und war auch sauer, wie mein Mann mich so zusammendonnern konnte.
Weil Vicky ihm eine Lüge auf meine Kosten aufgetischt hat.
Ich bin dann nach Hause gefahren.
(Zum Dank muss ich morgen noch mal arbeiten, weil so viel noch liegen geblieben ist…)
Diesen Satz mit dem "Schlüssel zu Hause lassen", sagte ich am Montag in einem ganz anderen Zusammenhang zu ihr. Das kurz zur ersten Erklärung.


Vicky erklärte mir dann, sie habe das wohl verwechselt, und dachte,
dass das, was ich Montag gesagt habe,
immer noch gilt. Und wurde verlegen. Und rot.
Nach dem ich sie zu Hause zu Rede gestellt habe, stellte sich heraus, dass sie den Schlüssel bei ihrer Mama zu Hause hat liegen lassen.
Also VERGESSEN.
?
?
?
Nun schwindelt sie mich auch noch an… Da war ich richtig sauer. Und mit jeder Frage die ich stellte, oder sie auch drekt darauf angesprochen habe, dass sie doch nicht schwindeln braucht, wandt sie sich mehr und mehr und es kamen
noch immer neue Lügen, warum und wieso denn nun der Schlüssel nicht im Ranzen war.

Zwischen meinem lieben Mann und mir war dann die Sache schnell aufgeklärt,
Er hielt ihr aber auch noch mal eine Standpauke.
Sie hat sich immer noch raus gewunden…
Am Ende hat sie kleinlaut und nur halbherzig zugegeben, den Schlüssel vergessen zu haben.

Aber so richtig „zufrieden“ stellte es mich auch nicht.
Ich weiß so recht nicht nicht warum.
Wahrscheinlich weil es mich einfach verletzt hat.
Können sich Kinder für Fehler noch nicht entschuldigen?
Können sie denn nicht zugeben, einen Fehler gemacht zu haben,
statt es auf andere zu schieben?
Wie bringt man ihnen das bei?

Eine Stiefmami zu sein ist oftmals wirklich toll und wir verstehen uns wirklich prima.
Ich tue alles für sie. Renne und tue und mache.
Umso mehr bin ich verletzt und sehr enttäuscht.
Vielleicht sollte ich nicht immer „rennen und tun und machen“?

Morgen möchte sie reiten gehen. Ich wäre die einzige, die (nach der Arbeit) Zeit hat mitzugehen.
Ich möchte aber nicht. Gerade nach diesem Gezerre heute.
Ich möchte ihr gerne zeigen, dass sie mit mir nicht so umspringen kann, mich nicht für eine Lüge benutzen kann.

Könnt ihr das verstehen? Oder sehe ich das zu eng?
(Sofern ihr durch meinem Kauderwelsch noch durchblickt)
Kann man von 10jährigen Kindern ein „Entschuldige bitte“ erwarten?

Danke fürs Lesen ihr Lieben! Und vielleicht für den ein oder anderen Rat.

DANI

5 Kommentare:

*Veilchengarten* hat gesagt…

Puh, du arme Dani... Das war ja mal ein Wochenstart.
Ich kann dir nur sagen: Nicht nur Stiefkinder machen so etwas... Ich würde an deiner Stelle nicht mit ihr reiten gehen. Es fällt mir immer ganz besonders schwer "nein" zu sagen und aus der Ferne lassen sich immer gut Ratschläge geben...
Meinem neunjährigen Sohnemann fällt es sehr sehr schwer "Entschuldigung" zu sagen! Leider!
Lass dich nicht unterkriegen und folg deinem Gefühl! Wenn du morgen nichts magst, magst du eben mal NICHT!
Ganz liebe Grüße,
Juliane

mimi muffin hat gesagt…

hallo dani
nr.1,deine briefkastentasche ist in der mache,mir fehlt nur noch die zündente idde zur anbringung!:-(
fällt mir aber noch was ein,bestimmt! ;-)
nr.2,bin auch stiefmami von einer bald 13 jährigen!
wir haben auch sehr oft mit lügen zu kämpfen,ich werd dann auch sehr sauer,mein mann und ich durchschauen das aber mitlerweile sehr schnell und zwischen uns eltern herrscht einigkeit,also gegeneinander ausspielen funktioniert nicht!
ayleens mutter starb als sie 1 1/2 war,sie kann sich gar nicht an sie erinnern,das problem war,das sie danach so verhätschelt wurde,das sie alles(vorallem mit lügen)versucht hat zu ihren gunsten zu erkämpfen.bei der oma hat das toll funktioniert,bei mir nicht! :-)
seit 10 jahren haben wir gute und schlechtere zeiten,langweilig wirds nie! :-)
glg sabine
p.s.ein rezept gibt es nicht,sie testet nur aus,was für sie der leichteste weg ist und wie sie damit durchkommt. :-)

Sille hat gesagt…

Oje - einen Rat geben ist gar nicht so einfach. Sicher kann sich eine 10-Jährige entschuldigen. Vielleicht könnt ihr das noch einmal in einem ruhigen Gespräch klären. Sag' ihr doch einfach, was Du erwartest (eine Entschuldigung) und dass es schöner wäre und viel weniger Ärger mit sich bringen würde, wenn man gleich die Wahrheit sagt. Standpauken sind gut und schön und müssen auch sein, denn schließlich muss man sich als Eltern (ob Stief oder leiblich) auch mal Luft machen, doch ich glaube ruhige Gespräche bringen mehr. Kannst sie ja auch mal fragen, warum sie gelogen hat - wahrscheinlich weiß sie es gar nicht und einmal angefangen, kommt man dann schwer wieder aus der Geschichte raus. Was hatte sie sich mit der Lüge erhofft - sie hatte nun mehr Ärger als ohne. Sprecht darüber und wünsche Dir einfach von ihr, dass sie zukünftig die Wahrheit sagt.
Reiten? Wenn ihr's schafft vorher das Ganze zu bereinigen, wäre das doch ein toller Abschluss.

Keine Ahnung ob Dir mein Rat etwas bringt, ist nur so wie ich es vielleicht machen würde. Kannst ja mal berichten, was geworden ist.

Liebe Grüße, Sille

Und ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!

Sonja hat gesagt…

Was für ein Tag!! Also, ich denke, dass man von einem Kind, dass sich so sehr in Lügen verstricken kann (also die Situation sehr gut einschätzen kann) auch eine Entschuldigung erwarten kann (und du darfst ruhig sagen, dass du nicht mit reiten gehst, weil sie dich sehr verletzt hat. Wichtiger würde ich allerdings finden, dass du das mit deinem Mann klärst und sich die Tochter nicht zwischen euch stellen kann, denn sonst werden diese Schwierigkeiten wohl noch häufiger kommen!!
Danke auch für deinen Kommentar bei mir! Wow, wie schaffst du es da noch, Ruhe für dich zu finden??

Liebe Grüße von Sonja

P.S.: Meine Tochter ist ganz hin und weg von deinen Katzen- und Pferde-Bildern!

Fräulein Ordnung hat gesagt…

Hallo Du Liebe!
Auch wenn dieser Post schon etwas älter ist - ich bin beim stöbern hier angekommen - so wollte ich Dich gedanklich kurz mal drücken *** meine Tochter ist 10 1/2, ich weiss also, wie Mädels so sein können. Und da mein Mann ihr Stiefpapi ist, weiß ich auch, wie sich dieser Elternteil manchmal fühlt! Aber heute sieht die Welt vermutlich wieder ganz anders aus, gell? Das Leben ist halt manchmal eins der härtesten ;-) und die Kinder müssen noch viel lernen!!!

Viele Grüße * Denise
p.s. Bin schon auf den Kuchen gespannt!

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